Ausgabe 02-03/2024

Die Jahresend-Doppelausgabe von «Causa Sport» vermittelt eine Vielzahl von Beiträgen und Entscheiden mit sportlichem und auch mit sport-politischem Bezug. Die soeben vergebene Fussball-Weltmeisterschafts-Endrunde (2034) an Saudi-Arabien und die damit zusammenhängenden, angeheizten Diskussionen zeigen die Folgen einer globalisierten Welt, hier mit Bezug zum Sport, auf, die vom Chaos beherrscht wird. Gleich in vielerlei Hinsicht wird in der aktuellen Ausgabe der Fussball-Weltverband (FIFA) zum Thema. Die Vergabe-Praxis des Verbandes mit Sitz in Zürich ist nicht nur ein isoliert zu betrachtender Vorgang, sondern ein Abbild der aktuellen Weltlage im Bereich der Sport-Event-Branche. Neben der Sport-Politik findet das juristische «Tagesgeschäft» dennoch wie bis anhin statt, wenn auch mit neuen Gewichtungen. So ist auf das Urteil des Handelsgericht Zürich vom 21. August 2024 in der «Causa FIFA gegen Google» hinzuweisen, ein juristischer Schlagabtausch zwischen zwei global aktiven und bedeutsamen «Schwergewichten». Dabei unterlag die FIFA mit der Klage gegen den US-Technologiekonzern nach Punkten. Weiteres, juristisches Ungemach droht dem Weltfussball nach dem Entscheid in der Sache des Spielers Lassanna Diarra, der vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg ein Grundsatzurteil erstritt, mit der Erkenntnis-Folge, dass Teile des FIFA-Transfersystems gegen Unionsrecht verstossen; im Nachgang zu der im Oktober eröffneten Entscheidung hat die FIFA umgehend laufende Sanktionsverfahren gegen Vereine und Spieler gestoppt. Es dürften nun auf die FIFA einige Schadenersatzbegehren zukommen.

Der Europäische Gerichtshof und weitere Gerichte befassten sich mit diversesten Themenbereichen aus dem Sport, beispielsweise mit Aspekten des Sportwetten-Geschäftes.- Ein Bezirksgericht in der Schweiz hatte den Fall eines vom Trainings- und Spielbetrieb ausgeschlossenen Professional-Spielers zu beurteilen, der sich ins Professional-Geschäft zurückklagen wollte. Sowohl das zuständige Bezirksgericht als auch das angerufene Obergericht des Kantons Zürich waren der Ansicht, dass im Fussball-Arbeitsrecht die Interessen des Arbeitgebers (Klub) stärker zu gewichten seien als diejenigen des Arbeitnehmers (Spieler). Diese Entscheidungen manifestierten, dass sportliche Sachverhalte vor allem für Klein-Gerichte immer noch eine «Black Box» sind.

Schliesslich ermöglicht die letzte Nummer des Jahres 2024 von «Causa Sport» auch ein wenig juristische Bewusstseinserweiterung. Die geneigten Leserinnen und Leser, denen nicht bekannt ist, wann eine Hütte im Wald zur «Schutzhütte» wird, können die Antwort einem wiedergegebenen Entscheid des Verwaltungsgerichtshofs Wien entnehmen.

Causa Sport digital 2-3/2024 kann über Swisslex (Schweiz), manz.rdb.at (Österreich) sowie Duncker & Humblot (Deutschland) abgerufen werden.

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